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Der vierte Backenzahn, der große, hunzt ein bisschen und schwächt Laura Violetta's Immunsystem. Husten, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen - tolle Sache schon bei einem ausgewachsenen Menschen - echt heavy bei einer quietschlebendigen Zweieinhalbjährigen, die nicht packen kann, dass ihr Körper sie so dermassen außer Gefecht setzen kann.
Fazit: super-super-super-üble Laune.

Manche sollen sich ja angeblich gesund-schlafen. Oder wenigstens erschöpft vom immunen Kampf gegen die viruelle Invasion sein. Oder so.

Nicht Lauretta. Nur stinksauer.
Doch von Schlafen keine Spur. Höchstens mal nächtens für ein Stündchen einnicken. Höchstens!
Und dann, nach kleinen Endlosdiskussionen übers Schlafen im Allgemeinen und den Schlafbedarf von Kleinkindern, vielleicht (mit viel Glück) wieder einnicken für ein Stündchen.

Und so weiter :-(
Gott schenke uns endlich diesen biestigen vierten Backenzahn. BITTE!

Wir wohnen jetzt am Land. Am Rand unserer kleinen Gemeinde. Schön. Im Wein4tel. Sanfthügelig. Sehr anschmiegsam. Mit einem schönen Blick über die Felder und Wälder und dennoch durch weitere sanfte Hügelchen ein wenig begrenzt - nicht so endlos wie die Wüste oder das Marchfeld.

Laurie und ich gehen spätnachmittags noch zum Greissler im Ort. Jaja, den gibts hier noch und wir kaufen auch brav, damit sich das nicht ändert.
Wir gehen also.

Und genau vor uns verabschiedet sich grade die Sonne langsam glühend rot-orange-gelb.
Ein herrlicher Anblick. Ich suche nach den richtigen Worten, um Laurie diese berührende Schönheit der Natur nahe zu bringen ....

Da schallt's neben mir ganz unromantisch:"Maaaamiiii, schau, die Sonne brennt!"

Dass Kinder einfach nur gute Vorbilder brauchen, um sich gut zu entwickeln, gehört zu meinen Überzeugungen.
Leider bin ich dem Vorbild-sein nicht immer so gewachsen ;-)

Abends wars spät, also versuch ich morgens noch ein paar Minuten im kuschelwarmen Bett rauszuschinden und die Ohren auf Durchzug zu stellen, während Laurie schon vor, über, hinter und auf mir rumzappelt und mich aus dem Bett haben will.
Als Ihr meine Ignoranz zu viel wird, meint sie böse:" Mami, wennst jetzt nicht endlich aufstehst, zuck ich aus!"

tja ... die Zeit, auf die eigene Wortwahl zu achten, ist wohl angebrochen :-)

Weil Laura hustet, renn ich ein paarmal täglich mit den Globulis hinter ihr her, heut aber will sie nicht.

Meine Überredungskünste findet sie gar nicht so toll, also muss ich es notgedrungen mit den Erpressungsversuchen probieren.
Letztlich gibt sie sich geschlagen, schickt mir einen verachtenden Blick und murmelt (laut genug!): "Du bist eine Zicke!"

Nur wer sich da schnell umdrehen kann, motiviert sein Kind da nicht weiter mit seinem fetten Grinsen :-))))

Laurie hat heute - hungrig vom vielen Schifahren und -spielen - plötzlich den (zu unserem Leidwesen sehr seltenen) Wunsch geäußert, in die Pizzeria zu gehen.
Dort angekommen entscheidet sie sich frech für Spaghetti. Der Kellner nimmt unsere Bestellung auf und entschwindet und kommt nicht so schnell wie Mami aus der Küche mit dem Essen wieder.
Laurie, etwas ungeduldig und nicht grad leise:"Wo ist der Mann jetzt? Wann kommt der mit meine pegetti?" Wir beschwichtigen und erklären.
Aber mit Laurie, die auch sehr gerne zum Chinesen geht, weil es dort einen tollen Goldfischteich und damit viel zu sehen gibt, ist da nicht zu spaßen:"Wenn der Mann nicht kommt, mit meine pegetti, dann ... dann ... gemma zum Chinesen!"
Auch nicht leiser als vorhin ;-)

Bei uns gibts Wasser, Saft, Kakao und Tee, für die Grossen auch Kaffee, Bier und Wein. Seit kurzem gibt's auch Hiamsaft.

Laurie:"Ich mag was Trinken!" Mama:"Magst du Wasser oder Saft?" Laurie:"Hiamsaft" Mama:"hääääää????" Laurie:"Na, dort oben, den glünen!" Mama:"häääää???" (bei uns gibts weit und breit keinen grünen Saft)
Mit dem Fortgang dieser intellektuell höchst anspruchsvollen Diskussion - v.a. mama-seits - möcht ich niemanden langweilen ... der Hiamsaft entpuppte sich jedenfalls, mit hochgehobener Laurie, die strahlend auf die rote! Flasche tippte als Himbeersaft. Eh klar!

Jaja, es gibt sie noch, die Menschen, die sich über den Wintereinbruch freuen! Sie sind vielleicht nicht sehr gross ... na, sagen wir mal gute 90cm hoch, und sie sind vom Autofahren noch gute 15 Jahre entfernt ... aber sie sind da!

Sie frieren nicht, auch wenn sie zwei Stunden lang mit der Mistschaufel im Schnee rumbuddeln und ebensolang unermüdlich mit dem Bob den Hügel rauf und runterdüsen - Handschuhe *bäääh* brauchen sie niemals.
Mützen sind ihnen nur mit größten Überredungskünsten aufzudrängen, die wasserdichten Overalls nur mit Erpressung (diesen oder du bleibst drin) überzustreifen.

So strahlende Kinderaugen und rotgefrorene kleine Stupsnäschen lassen mich die weisse Pracht in einem ganz neuen Licht sehen ....

Prosit Neu (Venus)Jahr!!!

Laura Violetta schläft seit ihrem ersten Lebenstag in unserem Familienbett und es sah bis vor ganz ganz Kurzem so aus, als würde sich das nie mehr ändern.

Am Abend vor dem grossen Auftritt des lang herbeigesehnten Weihnachtsmannes beschloss Laurie plötzlich in ihrem eigenen Bettchen zu schlafen. Erstmals.
Sie schnappte Mimi und Lisa, ihre beiden Puppen und den namenlosen Hasen, legte alles zurecht und befahl mir, in gewohntem Kommandotonfall, sie zuzudecken und ihr eine Geschichte vorzulesen.
Staunend tat ich wie geheissen.
Noch mehr staunte ich, als Laurie schon schlummerte, noch bevor meine so spannend intonierte Geschichte zu Ende war.

Aus dem Staunen komme ich auch gar nicht mehr heraus, denn mein Semmelchen bettet sich seither, ganz selbstverständlich, in ihrem eigenen kleinen Lager zur Ruhe und - wenngleich die Geschichten nun schon etwas länger werden (müssen) - schläft dort auch ohne Murren und Maulen ein.

Eine immer noch staunende Mama, die wieder einmal erleben darf, was für ein wunderschönes Gefühl es ist, das Bedürfnis eines Kindes zu Ende zu erfüllen.

P.S.: Wenn nächtliche Zahnschübe oder (Alb)Traumgespenster sie in ihrer Nachtruhe stören, macht uns Laurie aber schon noch die Freude, unser verwaistes (mittlerweile wieder Ehe)Bett zu besuchen :)

Heute besuchen wir eine Freundin. Besser gesagt, ihr neues Pferd. Laura liebt Pferde, jedenfalls aus einiger Entfernung :-)
Heute jedoch wollen wir es mal aus der Nähe versuchen. Laura überdenkt ein Besuchsgeschenk an das Pferd und packt wild entschlossen ihre Memory-Karten ein.
"Laurie - Pferde mögen keine M'karten!" Doch Laurie ist nicht zu bremsen. "Vielleicht die? mit der Eule drauf?"
"Nein, auch nicht die mit der Eule!"
Sie grübelt ganz offensichtlich, sichtet alle Karten, jault dann erfreut auf *strahl*:"Die mit der Ente. Weil Ferde esst sicher Enten! Okayyyy????"

... ich werde einen Apfel einpacken, als Besuchsgeschenk für Laurie. Okayyyyy????

so. jetzt hab ich es also geschafft. Lauries weblog ist angelegt. Ich schreibe meinen ersten Beitrag.
Natürlich hab ich mich hier ein bisschen umgesehen - komm mir mit meinem Babyblog fast ein bisschen deplaziert vor ... aber, naja, mein Entschluss steht fest, Laurie's Highlights werden von nun an bloggenderweise festgehalten.

Für ein konventionelles Tagebuch gibt es einfach keine Zeit und keinen Platz mehr in unserem web-orientiertem Leben. Irgendwie schade eigentlich .. so manche Tradition fällt, wenngleich es eine Menge neue gibt, die auch ganz okay sind. Also bin ich bereit, das Alte loszulassen und mich im Neuen versuchen: let's blog!

Laura Violetta ist übrigens bald 2einhalb und ganz schön witzig (wenngleich auch ebenso anstrengend, mit ihrer starken kleinen Persönlichkeit)!

Jüngstes Highlight:
Immer schön verhaftet in den alten Traditionen singe ich für Sie beim Karottenschnipseln ein paar Weihnachtslieder an (mehr geht nicht, weil mir langsam die Texte entfleuchen). Unter anderem also: "Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaaa-aaben... ". Drauf schreit Laurie los:" Nein, Mama, der kommt mit seinem Schlitten!"

Aha.

 

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